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Drei aussergewöhnliche Beispiele der elektronischen Signatur

Die elektronische Signatur kann mehr, als Sie denken: Signieren ohne Mobiltelefon, biometrisch unterzeichnen oder die Multi Siegel Lösung. Die folgenden Beispiele des Kantons Bern, der Kantonspolizei und des Kantons Zug zeigen, wie die digitale Unterschrift auch eingesetzt werden kann.

 

1. eSignature Solution@KAIO oder signieren ohne persönliches Mobiltelefon

Beim Kanton Bern signieren die Mitarbeitenden den grössten Teil der amtlichen Dokumente mit dem elektronischen Siegel des Kantons Bern, also der Unternehmenssignatur. In den meisten Fällen ist eine qualifizierte elektronische Signatur, eine sogenannte QES, die eine persönliche Authentifizierung der Mitarbeitenden voraussetzt, gar nicht nötig. 

Als das das Amt für Informatik und Organisation des Kantons Bern (KAIO) nach einer elektronischen Signaturlösung suchte, war klar, dass sie die qualifizierte elektronische Signatur (QES) nur dort einsetzen wollen, wo es das Gesetz verlangt. In allen anderen Fällen soll mit elektronischen Siegeln unterzeichnet werden. Auch, weil eine Umfrage ergeben hatte, dass viele Kantonsmitarbeitende ihr persönliches Mobiltelefon nicht zu Geschäftszwecken einsetzen wollen – und bei jeder QES ist eine weitere Willensbekundung über ein zusätzliches Medium (zum Beispiel Mobilgerät) Pflicht. 

Der Kanton Bern hat Anfang 2023 mit der Umsetzung der kantonsweit eingesetzten eSignature Solution begonnen und ist im Dezember 2023 produktiv gegangen.

Aktuell wird die Applikation webbasiert eingesetzt und in den kommenden Jahren sollen über 20 Fachapplikationen mit Schnittstellen angebunden werden. Das Ziel ist, dass künftig direkt aus den täglich verwendeten Fachapplikationen gesiegelt und signiert werden kann und keine zusätzlichen persönlichen Interaktionen notwendig sein werden.

 

So funktioniert die eSignature Solution

 

2. eSignature Solution@KAPO oder die biometrische Signatur

Kantonspolizistin:innen setzen bei Einvernahmen auf die biometrische Signatur – da sie meistens nicht auf Ausweise oder Mobiltelefone von Beschuldigten zugreifen können. Zudem wird so die digitale Weiterverarbeitung der Dokumente erleichtert.

Die Mitarbeitenden von Kantonspolizeien in der Schweiz haben in ihrem Arbeitsalltag immer wieder mit Delinquenten zu tun – sei dies bei Kontrollen, Razzien oder Verhören. In den meisten Fällen werden Protokolle oder Ein-vernahmen der Gespräche erstellt, die am Schluss signiert bzw. schriftlich bestätigt werden müssen. 

Da die Kantonspolizist: innen kein Recht haben, Ausweisdokumente zu verlangen, es in der Schweiz keine Ausweistragepflicht gibt und die meisten Beschuldigten ihre Mobiltelefone nicht einsetzen wollen, braucht es eine andere Art der Signatur – die biometrische. Die biometrische Signatur ist eine Unterschrift, die auf einer fortgeschrittenen elektronischen Signatur oder kurz FES basiert. Das ist die höchst-mögliche Signaturstärke ohne persönliche Authentifizierung (auf Basis von ID/Pass und Mobile). 

Mit speziellen Tablets und Stiften können Signaturen erhoben werden, bei welchen die Geschwindigkeit der Erstellung, die Druckpunkte und weitere Merkmale festgehalten werden, welche die biometrische Signatur ausmachen. Diese Merkmale dienen der Beweiskraft und werden zur unabhängigen Bestätigung mit einem Zeitstempel der Swisscom angereichert. Zum Beweis der Integrität des Inhaltes eines Dokumentes sowie als Abschluss wird ein geregeltes Siegel angebracht. Somit können Dokumente von A bis Z digital erstellt, signiert und weiterverwendet werden.

 

3. eSignature Solution@Kanton Zug oder die Multi Siegel Lösung

Fachapplikationen des Kantons Zug sollen dem gesamten Kantonsgebiet zugutekommen. So wird die elektronische Signierlösung neben dem Kanton, auch von der Stadt Zug und mehreren Gemeinden genutzt. Dank der Multi Siegel Lösung.

Der Kanton Zug hat eine umfassende Digitalstrategie und stellt deshalb alle kantonalen Applikationen auch den Gemeinden zur Verfügung. Diese müssen sich nur um das Onboarding kümmern. 

So auch für die elektronische Signatur: Der Kanton Zug stellt die Applikation eSignature Solution allen ihren Gemeinden kostenlos zur Verfügung. Einzig die Kosten für die Dienstleistungen der GLAUX GROUP sowie für das (Gemeinde) eigene Siegel müssen von den Gemeinden getragen werden. 

Im Kanton Zug wird der grösste Teil der Amtsdokumente (wie Betreibungsregisterauszüge, Wohnsitzbestätigungen u.a.) über die Applikation «eZug» erstellt. Die elektronische Signierlösung ist über die eZug App mit drei weiteren Fachapplikationen verbunden. In diesen Fachapplikationen erstellen und signieren sowohl der Kanton Zug, die Stadt Zug und sieben weitere Gemeinden offizielle Dokumente für ihre Bürger:innen mit einem entsprechenden elektronischen Amtssiegel oder einem geregelten Siegel. Damit ist die GLAUX GROUP, laut Swisscom, der erste Partner, der eine solche Multi-Siegel Lösung im Einsatz hat.

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