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Jason Dimitratos ist Requirements Engineer bei der GLAUX GROUP. Er sorgt dafür, dass unsere Software gerne genutzt wird. Der fast zwei Meter grosse Hüne geht seine Arbeit gerne mit Schwung an. Die wichtigsten Eigenschaften in seinem Job sind: Empathie und Zuhören. Wie der 31-Jährige das unter einen Hut bringt.

Jason könnte ein Wikinger sein, mit seinen langen blonden Locken, den blauen Augen, den breiten Schultern, seinen fast zwei Metern Körpergrösse und der tiefen Stimme. Doch wie der Name verrät, ist er Grieche, jedenfalls zur Hälfte. Aber dazu kommen wir später, zuerst will ich mehr zum Requirements Engineering (RE) wissen.

Gute Software zu bauen ist komplex, das weiss ich inzwischen. Ein wichtiger Teil im Prozess ist es, klare Anforderungen zu definieren, alle Anspruchsgruppen gut zu betreuen und eine durchgängige Kommunikation im Projektteam sicherzustellen. Hier spielt Jason Dimitratos eine zentrale Rolle: «Ich studierte Informatik und kam während meines Studiums mit Requirements Engineering (RE) in Berührung. Schon damals fand ich das Thema spannend. Aber als RE zu arbeiten, ohne Erfahrung als Programmierer zu haben, funktionierte für mich nicht», sagte Jason gleich zu Beginn. Das kann ich nachvollziehen. «Darum begann ich als Programmierer. Doch in dieser Rolle hat man begrenzt Einfluss auf die Lösung, und wenn, nur technisch, nicht aber in Bezug auf die Anwendung», fügt er hinzu. 

Jason Porträt
Jason Dimitratos misst 1 Meter und exakt 98 Zentimeter und ist damit der grösste Mitarbeitende der GLAUX GROUP.

Software entwickeln, die man gerne braucht

Jason Dimitratos hat an der Fachhochschule Nordwestschweiz den Studiengang iCompetence studiert, der Informatik mit Design und Management verbindet. «User Experience (UX) war Teil meiner Ausbildung, daher liegt mir die Nutzerfreundlichkeit von Software am Herzen. Mitzugestalten, gemeinsam mit dem Nutzer zu erarbeiten, was er braucht, über Lösungen zu grübeln und dafür zu sorgen, dass die Software gerne genutzt wird. Denn UX ist weit mehr als nur Design; ob ein Knopf Rot oder Orange, mit oder ohne Schatten daherkommt, ist für mich zweitrangig. Viel wichtiger für mich ist, wie oft ein Nutzer klicken muss, um sein Ziel zu erreichen», erläutert Jason. Mir wird zunehmend klar, warum ein RE in der Softwareentwicklung unverzichtbar ist.

«Mir liegt die Nutzerfreundlichkeit von Software am Herzen. Gemeinsam mit dem Nutzer erarbeiten, was er braucht, über Lösungen grübeln und dafür sorgen, dass die Software gerne genutzt wird.»

Jason Dimitratos

Requirements Engineer (RE)

Unsere Kunden haben meistens klare Erwartungen an eine Software.  «Wir klären dann, welche Anforderungen wir mit evidence umsetzen und was wir weiterentwickeln. Fragen stellen ist zentral», fasst Jason zusammen. Beinahe wie in meinem Job. Häufig hinterfragt er die Wünsche des Kunden auch und schlägt alternative Wege vor.

Was er bei der GLAUX GROUP schätzt, ist, dass er von Kundenseite einen Product Owner hat: «Diese Person übernimmt Verantwortung und kennt das Fachgebiet des Kunden genau. Es ist ein echtes Miteinander. Herausfordernd ist jedoch, dass ich die Fachsprache des Kunden lernen und mir ein Grundverständnis seines Fachgebiets aneignen muss», erklärt Jason.

Jason und Buschor 2000x1162

Seine Teamkollegen stehen bei Jason an erster Stelle: Hier zum Beispiel mit Reto Boschung.

Herausforderung Soft Skills

Es gibt zwei Dinge, die Jason an seinem Job besonders gefallen: «Man hat ein Problem und versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden. Jeder bringt seinen Input ein, ich von Kundenseite, der Entwickler aus technischer Sicht, und gemeinsam gestalten wir den Prozess», führt Jason aus. Und das Zweite? «Wenn eine Lösung live geht, an der du lange gearbeitet hast, alles reibungslos funktioniert und keine Bugs auftreten. Das ist ein wunderbares Gefühl», schwärmt er.

Empathie und aktives Zuhören sind zwei wichtige Eigenschaften in seinem Job: «Ich muss genau verstehen, was der Kunde erreichen will, und das dem Entwicklungsteam vermitteln. Manchmal fehlt einem Entwickler der Blick für das grosse Ganze, und manchmal übersieht der Kunde technische Herausforderungen. Hier muss ich vermitteln», sagt er. Das klingt für mich wie das Übersetzen zwischen zwei Sprachen. «Meine Herausforderungen in diesen Situationen sind die Soft Skills, das technische Verständnis habe ich», führt Jason aus.   Das hätte ich nicht gedacht, auf mich wirkt Jason wie ein sanfter Riese.

Sein Ansatz ist pragmatisch und schwungvoll: «Ich fange lieber einfach an, statt ewig zu diskutieren», so Jason. Im täglichen Miteinander sorgt Jason für Humor: «Ich mache gerne Witze, auch in schwierigen Situationen. Frotzle gerne, darf aber auch angefrotzelt werden. Und ich nehme mir immer Zeit für die anderen, sie sind meine erste Priorität», erklärt Jason. Der 31-Jährige trennt gerne Privates und Berufliches, arbeitet darum viel im Büro in Bern. Er schätzt jedoch auch die Freiheit, Homeoffice machen zu können. 

Die Velo-Weltreise

Seine grösste Herausforderung beim Start bei der GLAUX GROUP hat mich überrascht «Ich war eineinhalb Jahre mit dem Velo unterwegs, das Schwierigste war, wieder acht Stunden am PC zu sitzen.» Wie, eine Weltreise mit dem Velo? «Ja, genau.» Erzähle!

Jason kam in Griechenland zur Welt, hat eine Schweizer Mutter, einen griechischen Vater und wuchs zweisprachig auf. Er kam mit 18 Jahren für sein Studium in die Schweiz, verliebte sich und blieb. «Das Reisen verschoben wir auf nach dem Studium und sparten Geld. Geplant waren drei bis sechs Monate Südamerika mit dem Rucksack, die Flüge waren bereits gebucht – dann kam Covid und alles wurde storniert. Wir konnten weder den Job noch die Wohnung wechseln, weil wir darauf warteten, auf Reisen zu gehen. Es war Herbst 2020 auf einer Wanderung, als wir diskutierten, den Jakobsweg zu machen. Doch das dauerte uns einfach zu lange. So kamen wir auf die Veloreise, doch wir waren beide keine grossen Velofahrer. Schlussendlich entschieden wir uns dafür, suchten uns Velos, bauten diese selbst zusammen, mit Unterstützung eines befreundeten Velomechanikers, so konnten wir alles selbst flicken», fasst Jason zusammen.

Jason und Claudine in Istanbul am Bosporus, kurz bevor sie Europa verlassen.
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Abendstimmung mit Zelt und Velos irgendwo in der Zentraltürkei.
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Etwas Spass darf auch auf einer Weltreise nicht fehlen: Die beiden an einem Salzsee in Tuz Gölü in der Türkei.
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Kapadokien in der Türkei, einer der berühmtesten Orte für Ballonfahrten. Im Hintergrund sieht man Häuser und Klöster, die in die Berge gemeisselt wurden.
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Auch Schnee und Kälte halten die beiden nicht vom Strahlen ab: Erzurum in Ostanatolien.
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Auch Türkei: Nach der Nacht in der Moschee kam der Schnee.
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Jason und Claudine vor dem Freiheitsturm in der iranischen Hauptstadt Teheran.
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Jason flickt einen Platten kurz vor Shiraz im Iran.
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In der Nähe von Yazd im Iran, wo man überall zelten darf.
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Eine Karawanserei in einer Hochebene in der iranischen Wüste. Das sind Herbergen an alten Karawanenstrassen. Auf dem Dach dieses Gebäudes zelteten Claudine und Jason an Neujahr 22/23.
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Am persischen Golf nach Buschehr, im Hintergrund die ersten Kamele, die Claudine und Jason im Iran gesehen haben.

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Ruanda, im Hintergrund sieht man den Vulkan Sabinyu.
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Jason und Claudine nahmen einen Tag Umweg in Kauf, um dieses Schild in Uganda zwischen Masaka und Kampala fotografieren zu können.
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Zebras im Rift Valley in Kenia.
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Happy biking in Sansibar.
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Lebensfreude in Malawi.

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Sambia 

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Mittagslunch auf dem Weg nach Lusaka in Sambia.
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Elephant Sands Lodge in Nata in Botswana.

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Ziel erreicht: Jason und Claudine in Namibia, im Hintergrund die Tafelberge.

508 Tage, drei Kontinente

«Die Fahrt die Balkanroute entlang gefiel uns sehr gut, je urbaner, desto besser. Kroatien war das erste Land, das öffnete, die zahllosen Camper vertrieben uns inland Richtung Bosnien, das wieder super war. Nach Montenegro und Albanien landeten wir in Kefalonia bei meinen Eltern. Von dort zogen wir weiter in die Türkei, danach ging es durch den Iran. Von da nahmen wir die Fähre nach Dubai und flogen nach Ruanda, fuhren nach Uganda, danach Kenya und Ostafrika hinab.

In Botswana entschieden wir uns, einen 1500 Kilometer langen Abstecher nach Namibia zu machen. Als wir schliesslich in Kapstadt ankamen, beschlossen wir, nach Barcelona zu fliegen. Von dort aus nahmen wir noch die Pyrenäen und Frankreich in Angriff, bevor wir schliesslich pünktlich zu Weihnachten 2022 in der Schweiz ankamen.»

«Wir haben in diesen eineinhalb Jahren sehr viel erlebt, von minus 10 Grad bis 40 Grad plus, entsprechend schwer war unsere Ausrüstung. Auch die unterschiedlichen Kulturen - vom Iran bis nach Ruanda - waren eindrücklich. Die Menschen waren überall herzlich. In Ruanda beispielsweise war es immer feucht, es hatte zahlreiche steile Hügel und viele Menschen. Wir schwitzten konstant, es war anstrengend und die Menschen hatten ein grosses Kontaktbedürfnis - das wurde uns manchmal zu viel. Aber das lag an uns. Eigentlich war es schön, dass sich die Menschen für uns interessierten.»

«In der Türkei fuhren wir einmal auf einen Pass, an diesem Tag hatte ich sieben platte Reifen und wir hatten konstanten Gegenwind. Es war Ende November in Anatolien auf 2000 Meter und es windete so stark, dass wir Angst um unser Zelt hatten. So rasteten wir in einer grossen Tankstelle, die gleichzeitig eine Moschee war und tranken Tee. Wir fragten die Tankwarte, ob wir unser Zelt hinter der Tankstelle aufstellen dürfen und sie meinten: „Nein das ist zu gefärlich, aber geht doch in die Moschee. So übernachteten wir in der Moschee und unterhielten uns stundenlang mit den Tankwarten. Solche Erlebnisse hatten wir einige.»

Durch die Reise wurde Velofahren ein Hobby der beiden, die seit 2023 Eltern einer Tochter sind und in Erlinsbach im Kanton Aargau leben. Im Sommer 2023 fuhr Jason zum Beispiel vom Bodensee ins Wallis. «So lerne ich die Schweiz viel besser kennen, ich bin ja nicht hier aufgewachsen», so Jason.

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