Xenia Moix in der Cafeteria

«Das Jobangebot von socialweb war ein Geschenk»

Xenia Moix gibt Gas – beruflich und privat. Geduld ist nicht ihre Stärke, wenn es nicht vorwärts geht, wird sie unruhig. Früher wollte sie die Welt retten, heute unterstützt sie soziale Institutionen bei der Vereinfachung ihres Alltags. Was Sie sich für socialweb wünscht und warum «travailler pour vivre, pas vivre pour travailler» ihr neues Motto ist.

Für unser Gespräch hole ich Xenia aus einer Teamsitzung. Der Raum ist stickig, intensive Diskussionen laufen. Xenia hat kein Problem, die Sitzung zu verlassen – warum, werden wir noch erfahren. Am 1. Januar 2023 begann Xenia bei socialweb, und ihr Weg dorthin war alles andere als gewöhnlich: «Vor meinem Wechsel zur GLAUX GROUP leitete ich eine soziale Einrichtung für Kinder und Jugendliche und führte dort socialweb ein», sagt Xenia.

Xenia befand sich zu dieser Zeit in einer schwierigen privaten Situation und arbeitete sehr viel in einem herausfordernden Umfeld. «Ich hatte eine gute Position und verdiente entsprechend. Dafür sah ich meine Kinder wenig und wollte etwas ändern», sagt Xenia. Just in dieser Zeit präsentierte sie als Institutsleiterin die Software an einem Anlass im Kanton Jura. Und Matthias Andenmatten hatte daraufhin viele Anfragen von französischsprachigen Kunden und suchte jemanden mit entsprechenden Sprachkenntnissen. «Damals sprach niemand Französisch in seinem Team. Et voilà, der Rest ist Geschichte.» 

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Xenia Moix ist ein Bewegungsmensch und mag es gar nicht, wenn es nicht vorwärts geht.

Die Weltenretterin

Mit 16 Jahren stieg Xenia Moix in den sozialen Bereich ein, weil sie die Welt retten wollte. «Irgendwann merkte ich, dass ich das nicht kann und das auch nicht der Plan ist.» Ihre berufliche Laufbahn führte sie zunächst in die aufsuchende Arbeit: «Dort arbeitete ich fünf Jahre mit Menschen, die auf der Strasse leben, da ging es oft ums Überleben.» Danach engagierte sie sich in einem offenen Heim für junge Erwachsene, das nach dem Jugendheim und vor dem Gefängnis angesiedelt war. «Ich hatte also mit den harten Fällen zu tun. Auch vor dem Wechsel zu socialweb arbeitete ich mit Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren, diese Klientel liegt mir am meisten». Den Wechsel zu socialweb bereut sie nicht: «Ich arbeite noch immer eng mit Menschen zusammen, begleite und unterstütze sie. Einfach in einer anderen Art als früher in der sozialen Arbeit», erklärt Xenia.

« Ich hatte noch nie einen Arbeitgeber, der mir so viele Freiheiten gewährte. Das schätze ich sehr.»

Xenia Moix

Projektleiterin socialweb

Keine Informatikerin, aber technisch fit

Bei socialweb geniesst Xenia viel Vertrauen: «Ich hatte noch nie einen Arbeitgeber, der mir so viele Freiheiten gewährte. Das schätze ich sehr.» Xenia hat einen Bachelor in Sozialpädagogik, eine Zusatzausbildung in systemischer Familientherapie und ein CAS in Führung von Non-profit-Organisationen. Sie kommt also nicht aus der Informatik, war jedoch immer technisch interessiert: «In den Institutionen war ich immer diejenige, die den anderen die technischen Sachen installierte, Updates machte und erklärte, wie was funktioniert», sagt Xenia. Und socialweb kennt sie in- und auswendig: «Ich konfigurierte bereits bei der Einführung in meiner früheren Stelle selbst in der Software. Wenn es um Schnittstellen oder Ähnliches geht, hole ich mir Hilfe, damit habe ich kein Problem», erklärt sie.

Xenia und Chiara

Xenia arbeitet einmal pro Woche an der Steigerhubelstrasse; für die Zusammenarbeit an gewissen Projekten findet sie es wertvoll, gemeinsam am gleichen Ort zu sein. «Wir sind ein super Team, haben es lustig auf allen Ebenen und fühlen uns wohl miteinander», sagt sie, hier im Bild mit Chiara Ambrosetti.

Lieblingsaufgabe Kundenpräsentation

Zu ihrem Job gehört es, socialweb bei neuen Kunden vorzustellen – eine ihrer Lieblingsaufgaben. «Meine letzte erfolgreiche Präsentation war in einer grossen Institution für Kinder und Jugendliche in Neuenburg. Ohne überheblich zu klingen: Bei Akquisitionen erhalten wir in 95 Prozent der Fälle eine Zusage.» Das sei jedes Mal ein Highlight. «Das zeigt, unser Produkt ist technisch ausgereift und effizient – das tut mir und dem Rest des Teams sehr gut», sagt Xenia.

Xenia Moix betreut etwa 20 Institutionen, darunter alle Französischsprachigen. Sie mag es, mit Kund:innen Beziehungen aufzubauen und tief in ihre Strukturen hineinzusehen. «Die Institutionen müssen sich ziemlich öffnen für uns. Das ist nicht immer einfach und erfordert viel gegenseitiges Vertrauen», sagt Xenia. 

Ungeduldig, aber zielorientiert

In ihrer Arbeit versucht Xenia nicht zu werten. «Einige Institutionen sind sehr strukturiert, andere weniger. Hier will ich offen sein. Jeder gibt sein Bestes, und ich weiss, wie die Arbeit an der Front sein kann. Die Software soll eine Hilfe sein.» Sie spricht Dinge direkt an und ist - wenn immer möglich - ehrlich. «Zum Beispiel, wenn etwas in der Software nicht möglich ist, lege ich das offen, damit wir eine andere Lösung finden können», erklärt Xenia.

Xenia ist sehr ungeduldig, das spüre ich auch in unserem Gespräch. «Ich mag kein Herumgeiere. Wenn eine Sitzung zu lange dauert, werde ich körperlich unruhig und fange an herumzuzappeln. Das wissen die anderen von mir. Trotzdem wurde mir das auch schon zum Verhängnis», erzählt Xenia. Darum hatte sie auch kein Problem, als ich sie aus ihrer Teamsitzung entführte. Auf der anderen Seite ist Xenia sehr lösungs- und zielorientiert. «Und ich bin sehr menschlich und nahbar. Das schafft Nähe.»

Auf die Frage, was sie sich für socialweb wünscht, sprudelt es aus Xenia heraus: «Dass wir weiterhin so gut zusammenarbeiten, Spass haben und viele Teamzusammenkünfte und informelle Treffen organisieren, auch wenn das Team weiterwächst. Und natürlich wünsche ich mir viele neue Kund:innen in der Westschweiz».

Porträt Xenia Moix

Ritualmensch

Xenia steht jeden Morgen um halb sechs auf und geht joggen, danach macht sie Yoga. Ab etwa acht Uhr ist sie online für das Daily mit dem Team. Nach dem Mittagessen geht sie mit dem Hund spazieren, und zwischen vier und fünf macht sie Feierabend. «Wenn ich Kunden besuche, bin ich meistens von morgens bis abends unterwegs, das mag ich auch. Obwohl ich grundsätzlich ein Ritualmensch bin». 

Neben Joggen, Yoga und Gassigehen macht Xenia Kampfsport: «Ich fing vor zwei Jahren wieder mit Mixed Martial Arts an und bin in einem Club. Wettkämpfe mache ich keine, mein Gesicht könnte ich den Kunden nicht mehr zumuten», sagt Xenia und lächelt.

Xenia wurde mit 26 Jahren Mutter. «Am Anfang war ich Vollzeitmutter, dann stieg ich wieder in die Arbeitswelt ein. Mit Arbeit und Familie hatte ich wenig Zeit für mich. Ich arbeitete sehr viel und identifizierte mich komplett mit meinem Job. Auf Französisch gibt es ein Sprichwort: ‚Il ne faut pas vivre pour travailler, mais travailler pour vivre.‘ Ich erhielt viele Geschenke im Leben. Das Stellenangebot von Matthias Andenmatten war so eines.»

 



Zur Person
Xenia lebt in Aumont, einem kleinen Dorf in der Nähe von Estavayer-le-Lac im Kanton Fribourg. Die 37-Jährige hat zwei Kinder, ein 9-jähriges Mädchen und einen 11-jährigen Jungen.

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