Das entscheidende Hilfsmittel für eine wirksame Integration der Asylsuchenden und Flüchtlinge im Kanton Bern
Für eine erfolgreiche Integration der Asylsuchenden und Flüchtlinge im Kanton Bern ist ein effektives, digitales Instrument notwendig. Dank der neuen Software der GLAUX GROUP ist eine durchgehende Fallführung möglich – von der Unterbringung über die Sozialhilfe, die Integration und das Monitoring bis hin zur Steuerung der Geldflüsse an die regionalen Partner:innen.
Als im März 2022 Tausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im Kanton Bern Schutz suchten, mussten die meisten Emigrant:innen untergebracht, begleitet und finanziell unterstützt werden. «Diesen Prozess mussten wir so schnell wie möglich in der neuen Fachapplikation Migration regionale Partner abbilden», erklärte Daniel Arn, Leiter des Digital Managements der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern. «Die flexible Architektur der Software erwies sich hier bereits als Vorteil und wir konnten für den Schutzstatus S innert Wochen eine Parallelwelt in der Anwendung bauen», erklärt Daniel Arn.
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5 Regionen – 4 Partner:innen – 1 Ziel
Personen, die ein Asylgesuch gestellt haben und dauerhaft im Kanton Bern bleiben dürfen, sollen möglichst schnell in die Arbeitswelt integriert werden und für sich selbst sorgen können. Mit dieser Zielsetzung wurde der Asylbereich im Kanton Bern neu strukturiert und in fünf Regionen (Stadt Bern und Umgebung, Seeland/Jura, Mittelland, Emmental/Oberaargau und Berner Oberland) aufgeteilt. Vier externe regionale Partner:innen (Schweizerisches Rotes Kreuz, Asylsozialdienst Stadt Bern, ORS Service AG und Verein Asyl Berner Oberland) erhielten den Zuschlag für mindestens eine Region. Hinzu kommt die Stiftung Zugang B, die sich im gesamten Kantonsgebiet für unbegleitete Minderjährige kümmert.
Die neue Softwarelösung unterstützt diese Partner:innen in der Betreuung der Asylsuchenden und Flüchtlinge. Erstens ist der Austausch der Daten mit dem kantonalen Portal sichergestellt und zweitens können alle relevanten Informationen zu den betreuten Personen geführt und von ihnen abgerufen werden.
«Wir wollen einen transparenten Migrationsbereich, damit wir lenken und steuern können. Dank der Software haben wir nun Daten für übersichtliche Dashboards, die uns Einsichten liefern».
Daniel Arn
Leiter des Digital Managements der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern
Viele Ansprüche an die neue Software
Alle Anspruchsgruppen – die Direktion und die fünf externen Partner:innen - starteten mit komplett unterschiedlichen Prozessen, Vorsystemen, Grössenverhältnissen und Ansprüchen an die Software. Der Kanton verfolgte ein grosses Ziel – einheitliche Fallführung über alle Regionen und Partner:innen hinweg, angefangen von Integrationsplänen mit den notwendigen Massnahmen über die Planung und Verwaltung der Unterkünfte bis hin zur Auszahlung der Sozialhilfe.
Die Applikation der GLAUX GROUP ist ein Gesamtsystem für den Asyl- und Flüchtlingsbereich im Kanton Bern und umfasst eine elektronische Fallführung und eine Personenbuchhaltung. Die Umsetzung war sehr herausfordernd und die Auftraggeberin wusste anfangs nicht, wie die Arbeitsprozesse bei den neuen regionalen Partner:innen aussehen würden.
«Die Ausgangslage war also äusserst komplex und schwierig», führte Holger Schmidt, Projektleiter der GLAUX GROUP, aus.
«Für uns war es gleichzeitig ein grosses IT-Projekt und ein Change-Vorhaben, das erschwerte das gesamte Projekt. Aber ich habe GLAUX immer an unserer Seite gespürt. Die Verantwortlichen waren für alles offen und haben uns jederzeit beratend zur Seite gestanden. Das war wertvoll», berichtete Daniel Arn.
So profitiert der Kanton Bern von der Software:
Durchgängige Verfügbarkeit der Daten und echte Vergleichbarkeit der Regionen.
Sichere Datenauswertungen auf Knopfdruck nach Vorgabe des Kantons.
Veränderungen innerhalb der regionalen Betreuungsverantwortung, z. B. durch neue regionale Partner:innen, sind ohne grossenAufwand möglich.
Kontinuierliche, aktuelle Datenbereitstellung – von der Erstaufnahme durch den Bund bis hin zur Betreuung durch regionale Partner:innen in den Kantonen.
Bessere Controlling-Möglichkeiten dank kontinuierlichen Auswertungen.
Deutliche Fehlerreduktion in Bezug auf inkonsistente Auswertungen.
Vier Vorteile der Software:
Einheitliche Fallführung
In themenbezogenen Fallführungseinträgen werden alle wichtigen Daten und Notizen zu den Personen gespeichert. Die Dokumentenverwaltung hilft den Sozialarbeiter:innen bei der täglichen Arbeit. Das Hochladen mehrerer Dokumente wird genauso unterstützt wie die automatisierten Vorschläge, welchen Dossiers/Klient:innen die Dokumente hinterlegt werden sollen.
Integrationsziele können je Person gespeichert bzw. über Vorlagen zugewiesen und die zur Erreichung des Integrationsziels notwendigen Massnahmen hinzugefügt werden. Checklisten und Pendenzen (auch automatisiert) können personen- und abteilungsbezogen zugeordnet werden.
Eine zimmergenaue Unterbringung und die Erfassung der Kontaktnetzwerke sowie der Ausbildungs- und Erwerbshistorie gehören genauso zu den Pluspunkten der Software wie die Möglichkeit, alle wichtigen Gesundheitsdaten zu dokumentieren.
Berechnung und Auszahlung der Flüchtlingssozialhilfe
Eine umfassende Personenbuchhaltung ist mit der Software möglich, der Kostenartenrahmen wird durch den Kanton festgelegt und kann individuell angepasst werden. Der Grundbedarf einer Person wird automatisch berechnet und es können Monatsbudgets erstellt werden. Automatisierte Prozesse sorgen dafür, dass die Budgets an einem bestimmten Tag elektronisch oder bar ausgezahlt werden. Ebenso können Finanzinstitute angebunden werden.
Dank des Budgetreports können die Auszahlungsbeträge und deren Zusammensetzung mit den Klient:innen nachvollziehbar besprochen werden. Gelder können ebenfalls zurückgehalten oder später ausgezahlt werden.
Immobilien- und Aufgabenverwaltung
Die Immobilien- und Unterbringungsverwaltung ist nahtlos integriert. Es können komplette Kollektivunterkünfte mit mehreren Zimmern pro Stockwerk oder einfache Wohnungen verwaltet werden.
Über Präsenz- bzw. Zimmerlisten und Belegungspläne werden die spezifischen Bedürfnisse der Unterkunftsverwaltung abgedeckt. Ein Blick auf 100 Tage in die Zukunft genügt, um herauszufinden, wo neue ankommende Personen am sinnvollsten untergebracht werden können. Es können unterkunftsbezogene Aufgaben erstellt und Klient:innen zur Bearbeitung zugewiesen werden.
Abfragen, Vorlagen und Auswertungen
Die Partner:innen können spezielle Abfragen selbst erstellen. Ein Blick auf das Startportal-Dashboard genügt, um sich einen Überblick über anstehende Pendenzen oder neu zugewiesene Personen zu verschaffen.
Dokumentvorlagen können im individuellen CI/CD eigenständig entworfen und automatisch mit Informationen gefüllt werden. Mit wenigen Klicks können Excel-Listen erstellt werden, die alle notwendigen Informationen enthalten, damit der Kanton seine Controllingaufgaben einheitlich, übersichtlich und mühelos wahrnehmen kann.
«Die Software war immer schlüssig, die Schwierigkeiten waren menschlicher Natur. Das ist ein Leuchtturmprojekt im Migrationsbereich.»
Daniel Arn
Leiter des Digital Managements der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern
Leuchtturmprojekt mit Herausforderungen
Sobald eine Fachstelle im Migrationsbereich ein Dossier eröffnet, wird dieses durch alle Abteilungen des Integrationsbereichs geschleust und auf dem Weg aktualisiert. «Das elektronische Fallführungssystem hat neue Arbeitsabläufe in unsere Verwaltung gebracht. Die zu Beginn unklaren Anforderungen mussten agil umgesetzt werden. Hier hat GLAUX das entscheidende Wissen und die Erfahrung hineingebracht», bestätigte Daniel Arn.
Der erste regionale Partner urteilte sehr schnell. «Die Anwendung hilft uns. Damit können wir sehr gut arbeiten.» Bei den weiteren Partnern musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Schnittstellen und Drittsysteme – zum Beispiel zu externen Buchhaltungen – mussten zugelassen werden, damit die Partner mit an Bord waren. Irgendwann hörten die kritischen Stimmen auf. Das wurde als gutes Zeichen gedeutet.
«Die Software war immer schlüssig, die Schwierigkeiten waren menschlicher Natur. Das ist ein Leuchtturmprojekt im Migrationsbereich», konstatierte Daniel Arn. «Die menschlichen Widerstände gefährdeten zeitweise das Projekt. Aber unser breit aufgestelltes Projektteam hat trotz Tiefschlägen immer weitergemacht. Es hat Unsicherheiten und Komplexität gemeistert und sich immer wieder neue Ziele gesetzt. Wir haben es geschafft und das Ziel erreicht. Die regionalen Partner – die ein sehr kritischer Faktor waren – können wir zufriedenstellen. Darauf sind wir stolz. Es war ein extrem spannendes, teilweise energieraubendes, dadurch aber auch lehrreiches Projekt.»
Die Anstrengung zahlt sich für Daniel Arn und sein Team der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern aus. «Was wir hier als Verwaltung gelernt haben, kann ich in andere Digitalisierungsprojekte mitnehmen, zum Beispiel schon zu Beginn klare Anforderungen definieren, die Ressourcen früh genug bereitstellen und gut mit allen Stakeholdern kommunizieren», erklärte Daniel Arn.
Unsere Lösung bei der
Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern
Auftraggeber: GSI-AIS Kanton Bern (Amt für Integration und Soziales)
Ausgeführte Arbeiten: Gesamteinführung nach Projektmethode HERMES agil, detaillierte Anforderungserhebung, Konzepterstellung, Planung, Vorbereitung und Durchführung der Datenmigrationen aus diversen Altsystemen, Lösung NFAM-Partner ist integraler Bestandteil der Gesamtlösung NFAM
Projektdauer: November 2020 – August 2022
Anzahl Benutzer:innen: ca. 600 über 5 Regionen
Verfügbare Sprachen: Deutsch und Französisch
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